Warnstreiks bei Textil- und Bekleidung

IG Metall - Pressemitteilung

31.01.2019 Erste Warnstreiks in Textil- und Bekleidungsbetrieben im Südwesten - Beschäftigte machen ab Freitag Druck für mehr Geld und bessere Altersteilzeit - Pressemitteilung 6/2019

Stuttgart. Beschäftigte in baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsbetrieben legen in der Nacht zum Freitag und im Laufe des Freitags zeitweise die Arbeit nieder. Zum 31. Januar laufen die Entgelttarifverträge in der Branche aus, zugleich endet um 24 Uhr die Friedenspflicht. Damit die Arbeitgeber sich bewegen, wird die IG Metall ab 1. Februar, 0:00 Uhr, in Betrieben mehrerer Tarif-Bezirke zu Warnstreiks aufrufen.

IG Metall - Martin Sambeth

Martin Sambeth, bei der IG Metall Baden-Württemberg zuständig für die Textil- und Bekleidungsindustrie: "Die Arbeitgeber hatten die Chance, ein akzeptables Angebot zu machen. Diese haben sie in den bisherigen zwei Verhandlungen ungenutzt gelassen. Jetzt werden die Beschäftigten ihnen zeigen, dass sie ein deutlich besseres Angebot erwarten."

Am 16. Januar hatten die Arbeitgeber im bayrischen Neu-Ulm eine Entgelterhöhung ab 1. September 2019 um 1,7 Prozent und ab September 2020 um weitere 1,7 Prozent angeboten. Für den Februar 2019 sollte es gar nichts geben, für die darauffolgenden Monate bis August 2019 Einmalzahlungen. Die Altersteilzeit sollte unverändert fortgeführt werden.

Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie 5,5 Prozent mehr Entgelt, eine Fortführung des Tarifvertrags zur Altersteilzeit zu besseren Konditionen und mehr Arbeitszeitsouveränität für die Beschäftigten.

IG Metall - Textil und Bekleidung

In Baden-Württemberg treten am frühen Freitagmorgen die Nachtschichten verschiedener Betriebe in den Warnstreik, darunter Beschäftigte des Automobilzulieferers Adient Interiors in Rastatt und des Airbag-Herstellers GST in Lörrach. Im Laufe des Freitags sind weitere Aktionen im Gebiet der Geschäftsstellen Aalen, Albstadt und Schwäbisch Gmünd vorgesehen.

Am 12. Februar treffen sich die Tarifvertragsparteien zur dritten Verhandlung in Bielefeld, bis dahin dauern die Warnstreiks im Südwesten an. Der Schwerpunkt liegt in Südbaden und auf der Ostalb. Bereits zur zweiten Verhandlung Mitte Januar in Neu-Ulm hatten mehr als 250 Metallerinnen und Metaller die Forderungen der IG Metall unterstützt.

Zuletzt waren die Entgelte für die rund 100.000 Beschäftigten in zwei Stufen um insgesamt 4,4 Prozent gestiegen, zudem wurde das Urlaubgeld 2017 und 2018 angehoben.

Letzte Änderung: 05.02.2019