Tarifrunde Edelmetall - Abschluss

IG Metall - Tarifrunde Edelmetall

08.05.2018 4,3 Prozent mehr Entgelt ab dem 01.07.2018, 100 Euro für April bis Juni 2018,ein tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 27,5 Prozent eines Monatsentgelts sowie ein Festbetrag von 400 Euro ab 2019

  • Zusätzliche freie Tage für Kindererziehung und Pflege sowie Entlastung bei Schichtarbeit.
  • Regelungen zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen (u.a. "Pforzheimer Abkommen")

Nach insgesamt drei Verhandlungsrunden und mehreren Sitzungen einer für diese Tarifrunde eingerichteten technischen Kommission, die zuletzt am vergangenen Freitag über 11 Stunden verhandelte, konnten sich die Tarifparteien gestern Abend auf ein Ergebnis verständigen.

Der Tarifvertrag sieht ab 01.07.2018 eine Entgelterhöhung von 4,3 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 100 Euro für April bis Juni 2018 vor.

Außerdem erhalten alle Beschäftigten ab 2019 einen Festbetrag von 400 Euro plus ein tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 27,5 Prozent eines Monatsentgelts. Beschäftigte, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten, können wählen ob sie statt des tariflichen Zusatzgelds acht freie Tage nehmen wollen.

Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. Juni 2020.

Über eine individuelle befristete Absenkung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden konnten sich die Tarifvertragsparteien nicht einigen.

"Die IG Metall hat sich für diese Tarifrunde zentrale Ziele gesetzt: Einen fairen Anteil der Beschäftigten am wirtschaftlichen Erfolg der Branche, mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle und Entlastung bei Schichtarbeit", sagte der Verhandlungsführer der IG Metall Walter Beraus. "Die Beschäftigten erhalten eine deutliche Erhöhung ihrer Realeinkommen. Damit trägt dieses Ergebnis der hervorragenden wirtschaftlichen Situation der Branche Rechnung und hat zugleich gesamtwirtschaftlich eine positive Wirkung: Die deutliche Steigerung der Einkommen stärkt die Binnennachfrage und leistet einen Beitrag dazu, die Konjunktur weiter zu stabilisieren."

"Wir haben wichtige Verhandlungsziele erreicht und haben mit der IG Metall letztendlich einen tragfähigen Konsens erzielt", sagte Oliver Müller, der Verhandlungsführer des Bundesverbands Schmuck und Uhren. "Die Komplexität der Forderungen auf Arbeitnehmerseite, insbesondere die geforderte Entgelterhöhung, haben den Start nicht einfach gemacht und sind auch nach Erreichen des Ergebnisses für die Betriebe eine große Herausforderung. Dass wir mehr Differenzierungsmöglichkeiten für einzelne Betriebe in schwierigen Zeiten schaffen konnten, ist eine wichtige Option für die Zukunft. Die lange Laufzeit von 27 Monaten schafft zudem für die Betriebe Planungssicherheit."

Im Laufe der Verhandlungen wurden drei Möglichkeiten konkretisiert, um in Betrieben in wirtschaftlich angespannten Situationen Maßnahmen zu treffen. Insbesondere gehört hierzu das so genannte "Pforzheimer Abkommen". Als "Vereinbarung zur Sicherung von Arbeitsplätzen, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit" lässt diese Regelung befristete Tarifabweichungen zu, um Beschäftigung zu sichern oder neue zu schaffen.

Liane Papaioannou, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, dankte den rund 2000 Beschäftigten, die mit ihrer Beteiligung an den Demonstrationen, Kundgebungen und Warnstreikaktionen die Ziele der IG Metall eindrucksvoll und nachdrücklich unterstützt hatten.

Anhang:

TR Edelmetall - Ergebnis

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Letzte Änderung: 08.05.2018