Tarifrunde Kfz-Handwerk - Warnstreiks

IG Metall - Pressemitteilung

31.05.2017 Keine Annäherung im Kfz-Handwerk - IG Metall Baden-Württemberg ruft landesweit zu Warnstreiks und Aktionen auf

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg hat ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite für die rund 55 000 Beschäftigten im Kfz-Handwerk als unzureichend zurückgewiesen und bereitet sich auf Warnstreiks vor. Die IG Metall fordert fünf Prozent mehr Geld für 12 Monate sowie bessere Regeln zur Übernahme Ausgelernter. Die Arbeitgeber haben bei der zweiten Verhandlung eine zweistufige Erhöhung um insgesamt 3,9 Prozent bei 24 Monaten Laufzeit angeboten. Die Fortführung der tariflichen Übernahme-Regelung geschweige denn eine Verbesserung lehnen sie bisher ab.

"Das Angebot wird weder der guten wirtschaftlichen Situation noch der hohen Leistung der Beschäftigten gerecht", sagt Martin Sambeth, Verhandlungsführer der IG Metall Baden-Württemberg. Zudem sei es nicht akzeptabel, dass keine Vorschläge zur Übernahme junger Kolleginnen und Kollegen gemacht wurden. "Es wird Zeit, dass die Arbeitgeber endlich anerkennen, dass sie nur mit guten Arbeitsbedingungen attraktiv für den Nachwuchs bleiben. Dazu muss endlich ein Angebot auf den Tisch."

Martin Sambeth

Die bisherige Regelung zur befristeten Übernahme der Ausgebildeten ist zum 30. April 2017 ausgelaufen, die aktuellen Tarifverträge zu Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung enden am heutigen 31. Mai. Ab dem morgigen Donnerstag unterstützen zahlreiche Beschäftigte im Südwesten die Forderung der IG Metall mit Aktionen.

Dazu gehören zum Beispiel: Kundgebungen und Betriebsrats-Veranstaltungen vor Autohäusern in den Geschäftsstellen Gaggenau, Ulm und Stuttgart. Im Gebiet der Geschäftsstelle Freiburg findet am morgigen 1. Juni ein Autokorso samt Warnstreik von Beschäftigten verschiedener Autohäuser statt. Am 2. Juni treten zudem Beschäftigte aus mehreren Betrieben der Geschäftsstelle Offenburg zeitweise in einen Warnstreik.

An beiden Tagen erwartet die IG Metall mehrere hundert Teilnehmer, Verhandlungsführer Sambeth: "Das ist eine klare Botschaft an die Arbeitgeber, dass sich die Beschäftigten nicht mit Almosen abspeisen lassen. Bis zur nächsten Verhandlung am 21. Juni muss die Gegenseite deutlich nachbessern."

Letzte Änderung: 31.05.2017