Stuttgart. Auch in der zweiten Mai-Woche gehen die Warnstreiks in Baden-Württemberg unvermindert weiter. Bis zum frühen Nachmittag am heutigen Montag (14.00 Uhr) haben sich seit Ablauf der Friedenspflicht rund 140.000 Metallerinnen und Metaller an Warnstreiks, Frühschluss-Aktionen und Kundgebungen beteiligt (einschließlich Nachmeldungen seit Mittwochabend). Im Laufe des Montags nahmen mehr als 17.000 Beschäftigte aus 37 Betrieben an Aktionen teil.

"Damit senden die Belegschaften ein deutliches Signal, dass sie sich nicht als Bittsteller abstempeln lassen. Ich fordere die Arbeitgeber auf: Legen sie ein verhandlungsfähiges und deutlich besseres Angebot vor, das uns zeigt, sie reden nicht nur über eine Lösung, sondern wollen sie auch. Die bis jetzt 140.000 Warnstreikenden in Baden-Württemberg sind nicht unser Schlussspurt, sondern das Warmlaufen", sagte Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall, auf einer Kundgebung vor rund 10.000 Beschäftigten des Daimler-Werks in Sindelfingen. Dort fiel heute ein halber Produktionstag aus.

400 Beschäftigte der Firma Sick in Reute (IG Metall Freiburg) zogen in einem Demozug zum Marktplatz, an Kundgebungen bei GE Power und Wabco (IG Metall Mannheim) beteiligten sich 600 Metallerinnen und Metaller. In Biberach (IG Metall Ulm) trafen sich 2600 Beschäftigte aus sechs Betrieben zu einer Kundgebung, davon 1400 von Liebherr. Im Gebiet der IG Metall Villingen-Schwenningen sind 150 Warnstreikende aus vier Betrieben dem Aufruf gefolgt. Bei Varta in Dischingen (IG Metall Heidenheim) trafen sich ebenfalls 150 Beschäftigte zu einer Kundgebung.

Am morgigen Dienstag versammeln sich mehrere Hundert Beschäftigte der Firmen E.G.O und Blanco vor dem E.G.O-Tor in Oberderdingen (IG Metall Bruchsal), in Esslingen in der Indexstraße gibt es eine Kundgebung von Beschäftigten des gleichnamigen Maschinenbauers Index sowie von Festo. Im benachbarten Nürtingen treffen sich am frühen Nachmittag Beschäftigte verschiedener Firmen zu einer Kundgebung auf dem Schillerplatz (IG Metall Esslingen). Im Gebiet der IG Metall Heidenheim beteiligen sich Bosch-Beschäftigte an einer Kundgebung in Giengen, Metallerinnen und Metaller aus Betrieben in Heidelberg und Umgebung versammeln sich vormittags auf dem Marktplatz im Pfaffengrund (IG Metall Heidelberg). In Schwäbisch-Gmünd sind Beschäftigte aus mehreren Betrieben auf dem Schießtalplatz zu einer zentralen Kundgebung aufgerufen (IG Metall Schwäbisch Gmünd).

Mehr als 1000 Beschäftigte aus Betrieben in Stuttgart-Nord werden am Dienstag bei einem Demozug zum Sitz der IG Metall-Bezirksleitung in Feuerbach erwartet, später gibt es noch eine Kundgebung vor Tor 1 bei Bosch in Schwieberdingen (IG Metall Stuttgart). Im Gebiet der IG Metall Villingen-Schwenningen sind verschiedene Betriebe zu einer Kundgebung vor KABA in Schwenningen aufgerufen, in Assamstadt (IG Metall Tauberbischofsheim) beteiligen sich ebenfalls Metallerinnen und Metaller mehrerer Betriebe an einem Warnstreik mit Demozug. Darunter sind auch mehrere Hundert Beschäftigte des Autozulieferers Magna Mirrors, der nicht tarifgebunden ist.

Im Gebiet der IG Metall Mannheim beteiligen sich am Dienstag ebenfalls Beschäftigte aus Betrieben ohne Tarifbindung oder mit Anerkennungs-/Haustarifvertrag an Frühschluss-Aktionen und Kundgebungen, das gleiche gilt für Beschäftigte der Firma Terex Components in Crailsheim (IG Metall Schwäbisch Hall) und voestalpine Polynorm und GfO, die auf dem Mixtown-Gelände in Schwäbisch Gmünd an einer Kundgebung teilnehmen (IG Metall Schwäbisch Gmünd).

Bezirksleiter Zitzelsberger: "Mehr Gerechtigkeit gehört ebenfalls zu den Zielen dieser Tarifrunde. Deshalb unterstützen wir Beschäftigte, die Betriebsräte gründen und gemeinsam für einen Tarifvertrag kämpfen wollen. Die Aktionen von Beschäftigten in über 60 Betrieben ohne oder mit Anerkennungs-/Haustarifvertrag zeigen, dass es richtig ist, das Thema Tarifbindung jetzt anzupacken. Und wir werden wir auch nach der Tarifrunde nicht nachlassen."