IG Metall Pressemitteilung 23/2015

IG Metall - Pressemitteilung

23.02.2015 Heute bester Warnstreiktag mit 47 000 Teilnehmern - Zitzelsberger: "Sehe gute Chancen auf eine Einigung" - Rund 267 000 Unterstützer seit Ablauf der Friedenspflicht

Böblingen - Rekordbeteiligung am vierten Verhandlungstag: Zu Beginn der
vierten Tarifverhandlung für die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie machten 47 000 Metallerinnen und Metaller bei Kundgebungen, Warnstreiks und Frühschluss-Aktionen mit (Stand 14 Uhr), mehr als an jedem anderen Tag seit Ablauf der Friedenspflicht.

Die Teilnehmer kamen aus mehr als 160 Betrieben. Allein in Baden-Württemberg zählt die IG Metall somit rund 267 000 Unterstützer für ihre Forderungen, von den verschiedenen Aktionen waren in den vergangenen drei Wochen über 1000 Betriebe betroffen. Weitere knapp 12 000 Beschäftigte hatten sich bereits vor Ende der Friedenpflicht im Laufe des Januars an Aktionen beteiligt.

Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Die Rekordbeteiligung bei den Warnstreiks ist ein gutes Zeichen für die heutige Verhandlung, in der wir den Durchbruch schaffen müssen. Ich sehe gute Chancen auf eine Einigung. Allerdings machen die Warnstreiks auch deutlich: Sollten die Verhandlungen heute Nacht scheitern, sind die Metallerinnen und Metaller in Baden-Württemberg auch bei einer weiteren Eskalation mit dabei."

Die IG Metall fordert für die rund 800 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten 5,5 Prozent mehr Geld, eine neue Altersteilzeit und den Einstieg in eine geförderte Bildungsteilzeit. Nach der dritten Verhandlung hatte eine Expertenkommission aus betrieblichen Fachleuten beider Seiten potenzielle Lösungsmodelle für die beiden qualitativen Themen erarbeitet, auf dieser Grundlage werden die Gespräche heute in Böblingen fortgesetzt. Gelingt in Baden-Württemberg keine Einigung, wird die IG Metall zeitnah über die Urabstimmung und unbefristete Streiks entscheiden.

Am Spritzenhausplatz in Aalen versammelten sich heute gegen Mittag rund 4000 Beschäftigte aus über zwei Dutzend Betrieben zu einer Kundgebung, weitere 1000 Metallerinnen und Metaller kamen in zwei Demonstrationszügen auf dem Friedrichshafener Maybachplatz zusammen. Im Gebiet der Verwaltungsstellen Friedrichshafen und Singen gingen insgesamt mehr als 11 000 Beschäftigte früher nach Hause.

Der Marktplatz in Neckarsulm war am frühen Vormittag Versammlungsort von 7000 Beschäftigten vorwiegend von Audi, beim Konkurrenten Daimler in Sindelfingen gingen zeitgleich rund 8000 Metallerinnen und Metaller auf die Straße. Von EvoBus und anderen Ulmer Betrieben beteiligten sich mehr als 5700 Beschäftigte an Kundgebungen oder Frühschluss-Aktionen. 1500 Metallerinnen und Metaller folgten dem Aufruf der IG Metall Ludwigsburg zu einem firmenweiten Aktionstag mit Kundgebung in Bietigheim, eine Großkundgebung im Reutlinger Bürgerpark wurde von rund 800 Beschäftigten verschiedener Betriebe besucht.

Bei Verhandlungsbeginn um 13.30 Uhr in Böblingen dauerten mehrere Warnstreikaktionen noch an. Über den Verlauf der heutigen Gespräche informiert die IG Metall im Anschluss.

Letzte Änderung: 23.02.2015