IG Metall Pressemitteilung 2/2015

IG Metall - Pressedienst

19.01.2015 IG Metall Baden-Württemberg setzt Mitgliederwachstum fort - M+E-Tarifrunde, Umsetzung qualitativer Themen und Wandel der Industrie sind zentrale Themen 2015

Stuttgart - Mitgliederentwicklung
Die IG Metall im Südwesten hat ihre Handlungsfähigkeit weiter ausgebaut. Ende 2014 zählte die Gewerkschaft im Land insgesamt 427 353 Mitglieder - ein Anstieg um 4738 gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Neuaufnahmen lag mit 25 894 das vierte Jahr in Folge deutlich über den Austritten und Streichungen. "2014 war eines unserer besten Jahre in der Mitgliedergewinnung. Das beweist, dass die Themen der IG Metall in die Zeit passen und die Bedürfnisse der Beschäftigten treffen", sagte IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger.

Roman Zitzelsberger

Bei fast allen Beschäftigtengruppen wurden Zuwächse erzielt, mit einem Plus von 6,4 Prozent fiel das Wachstum unter Menschen bis 27 Jahren wie schon im Vorjahr besonders hoch aus. Bei Angestellten gelang ein Plus von knapp drei Prozent, die Zahl der Frauen unter den IG Metall-Mitgliedern nimmt ebenfalls immer weiter zu. Dagegen blieben die Austritte und Streichungen um 2,4 Prozent unter Vorjahresniveau. Zitzelsberger: "Auf diese Entwicklung werden wir aufbauen und unsere Handlungsfähigkeit in den nächsten Jahren absichern. Um die demografischen Herausforderungen zu bewältigen, wird der Bezirk 2015 ein langfristiges Projekt zur Organisierung von Belegschaften starten."

Schwerpunkte 2015

Am 26. Januar geht die M+E-Tarifrunde in Ludwigsburg in die zweite Runde, sie wird die IG Metall Baden-Württemberg im ersten Quartal 2015 schwerpunktmäßig beschäftigen. Und darüber hinaus: "Nach einem Abschluss geht es darum, die Dinge, die tarifvertraglich vereinbart wurden, betrieblich mit Leben zu füllen", erklärte Zitzelsberger. Mit Verbesserungen bei der Altersteilzeit und dem Einstieg in eine neue Bildungsteilzeit hat die IG Metall zwei qualitative Themen auf ihrer Forderungsagenda, die zuvor rund eine halbe Million Beschäftigte in der großen IG Metall-Befragung zu den zentralen Problemfeldern im Betrieb erklärt haben.

Zudem beschäftigt sich die IG Metall dieses Jahr mit industriepolitischen Veränderungen in ihren Branchen. Wo stehen Maschinenbau und Fahrzeugbau in zehn Jahren, welche großen Herausforderungen gibt es in dieser Zeit? Und wie wirken sich Trends wie eine zunehmende Digitalisierung und Fremdvergabe von Arbeit auf Unternehmen und Beschäftigung vor Ort aus?
"Mit solchen Fragen werden wir uns intensiv auseinandersetzen und nach Wegen suchen, um die Stärke der hiesigen Industrie und ihrer Arbeitsplätze zu erhalten und auszubauen", sagte Zitzelsberger.

Die Anforderungen, die sich daraus für die wirtschaftliche Entwicklung Baden-Württembergs ergeben, werde man vor der Landtagswahl 2016 auch der Politik zur Verfügung stellen. Die dialogorientierte Wirtschaftspolitik - wie von der aktuellen grün-roten Landesregierung gepflegt - solle in jedem Fall fortgesetzt werden, betonte Zitzelsberger.

Bundespolitisch wird die IG Metall 2015 unter anderem das von der großen Koalition geplante Gesetzgebungsverfahren zum Umgang mit Leiharbeit und Werkverträgen konstruktiv kritisch begleiten. Den Gewerkschaftstag im Oktober 2015 in Frankfurt wird der Bezirk Baden-Württemberg ebenfalls aktiv mitgestalten.

Letzte Änderung: 21.01.2015