IG Metall Pressemitteilung 36/2014

IG Metall Pressedienst

14.10.2014 Zweite Tarifverhandlung für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie - Rund 250 Beschäftigte unterstützen Forderung nach fünf Prozent mehr Geld

Heidenheim - Am kommenden Donnerstag, den 16. Oktober, gehen die Tarifverhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie in Heidenheim in die zweite Runde. Dazu werden rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Textil- und Bekleidungsfirmen aus Heidenheim und Umgebung erwartet, die der Forderung nach fünf Prozent mehr Geld lautstark Nachdruck verleihen werden.

Textil und Bekleidung

"Die Forderung ist fair und von den Betrieben bezahlbar", sagte Manfred Menningen, Verhandlungsführer der IG Metall, im Vorfeld der Gespräche. Die aktuelle konjunkturelle Situation in den Betrieben sei viel besser als die Stimmung in der Branche. Bis einschließlich Juli verzeichnete die Textil- und Bekleidungsindustrie ein Plus beim Umsatz, bei der Produktion und bei den Verkaufspreisen. "Das müssen die Arbeitgeber zur Kenntnis nehmen und die Beschäftigten angemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung beteiligen", sagte Menningen. Von der zweiten Verhandlungsrunde erwartet die IG Metall zumindest ein Angebot der Arbeitgeberseite.

Neben der Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen strebt die IG Metall zudem verbindliche tarifliche Regelungen zur Altersteilzeit und zur Übernahme von Ausgebildeten an. Gespräche darüber laufen bereits seit 2013. Martin Sambeth, bei der IG Metall Baden-Württemberg zuständig für die Textil- und Bekleidungsindustrie, betonte in dem Zusammenhang den Dreiklang der Forderung: "Eine Verrechnung der Demografie-Themen mit den Einkommenserhöhungen werden wir nicht zulassen." Die Proteste in Heidenheim seien nur ein erstes Signal, notfalls könne der Druck deutlich erhöht werden.

Die Verhandlungen beginnen am Donnerstag gegen 13 Uhr, zuvor gibt es eine Kundgebung vor dem Verhandlungslokal.

Der derzeit gültige Tarifvertrag läuft zum 31. Oktober 2014 aus, zum gleichen Zeitpunkt endet auch die Friedenspflicht. Erste größere Warnstreiks plant die IG Metall in der ersten und zweiten Novemberwoche.

Letzte Änderung: 14.10.2014