ERA-Abschluss: Erfolg der Tarifautonomie

ERA-TV Baden-Württemberg

24.06.2003 Die jetzt vorliegenden Verhandlungsergebnisse zu ERA stellen, - so IG Metall-Bezirksleiter Berthold Huber - "einen Meilenstein in der Tarifgeschichte der IG Metall in Baden-Württemberg dar"

Betroffen von dieser Tarifregelung sind die über 530 000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs, die unter den Geltungsbereich der Tarifverträge fallen.

Ziel der ERA-Verhandlungen war nicht nur eine Vereinheitlichung der heute unterschiedlichen Entgeltregelungen für Arbeiter und Angestellte, sondern auch eine deutliche Besserstellung von Facharbeit. Berthold Huber: "Mit ERA rückt die IG Metall in ihrer tarifpolitischen Agenda deutlich in die Mitte der heutigen Beschäftigtenstrukturen in der Metall- und Elektroindustrie - den Facharbeitern und Fachangestellten. So erhöht ERA das Grundentgelt für gewerbliche Facharbeit im Einstieg um ca. 250".

Die IG Metall sieht in ERA auch einen Startvorteil der Metall- und Elektroindustrie im Ringen um Fachkräfte. "Angesichts sinkender Schulabgangszahlen ab 2007 müssen wir uns heute schon darauf vorbereiten, dass eine Berufsausbildung in der M+E-Industrie eine attraktive Entscheidung für junge Menschen darstellt. Denn, nur mit gut ausgebildeten Fachkräften lässt sich unser Produktivitäts- und Entgeltniveau nachhaltig sichern" - so Berthold Huber.

Die IG Metall verweist auch darauf, dass die Fortführung der heutigen Bestimmungen zum LGRTV II, etwa die Erholzeitregelung ("Steinkühler-Pause"), eine notwendige Antwort auf Rationalisierungskonzepte von Unternehmen darstellt, die wieder auf kurze Takte und geringe Arbeitsinhalte zielt. Berthold Huber sieht hier weiteren tarifpolitischen Handlungsbedarf: "Trotz dieser nun erreichten Regelung wird uns das Thema Leistungspolitik angesichts der demographischen Entwicklung und der Notwendigkeit, dass auch ältere Beschäftigte ohne gesundheitliche Schäden das Rentenalter erreichen, weiter beschäftigen."

Am Donnerstag, dem 26. Juni 2003, wird zunächst die Große Tarifkommission der IG Metall die Verhandlungsergebnisse diskutieren. Zwischen den Tarifparteien wurde eine Erklärungsfrist bis 30. Juli 2003 vereinbart.

Letzte Änderung: 22.04.2008