IG Metall Pressedienst 26/11

Pressedienst

30.09.2011 IG Metall kritisiert Äußerungen von Südwestmetall "Laut und stark" - Zukunft und Perspektive für die junge Generation: Jugend-Aktionstag der IG Metall am Samstag, 1. Oktober 2011, in Köln

Am 1. Oktober 2011 ruft die IG Metall zum Jugend-Aktionstag in Köln auf - und erwartet dazu über 15.000 junge Menschen. Unter dem Motto "Laut und stark" engagieren sich die Jugendlichen für bessere Zukunftsperspektiven und die unbefristete Übernahme nach der Berufsausbildung. Aus Baden-Württemberg fahren über 5.000 Teilnehmer aus den 27 Verwaltungsstellen nach Köln, um ein Zeichen für ihre Forderung zu setzen.

Im Vorfeld des Aktionstages hat die IG Metall Aussagen von Südwestmetall-Geschäftsführer Peer Michael Dick scharf zurück gewiesen. Dieser hatte behauptet, die Gewerkschaft wolle mit ihrer Forderung eine Verbeamtung der Auszubildenden. "Das ist doch Polemik ohne jede Substanz", konterte IG Metall-Jugendsekretärin Lea Marquardt dazu heute in Stuttgart. "Die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ist doch etwas anderes als eine lebenslange Jobgarantie."

Marquardt betonte, die IG Metall wolle auf Grundlage eines Tarifvertrages lediglich Sicherheit für die junge Generation erreichen. "Wir reagieren mit unseren Forderungen frühzeitig auf den drohenden Fachkräftemangel, den viele Arbeitgeber absurderweise im gleichen Atemzug bejammern, indem sie sich verbal aufgerüstet gegen unsere Übernahmeforderung stellen", so Marquardt.

Die Fakten: In den Jahren 2009 und 2010 wurde nach Angaben des Statistischen Landesamtes die Zahl der Ausbildungsplätze in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg um 20 Prozent reduziert. Trotz des erfreulichen Zuwachses ist man aber dennoch deutlich unter dem Stand von vor der Krise. Wer nach der Ausbildung nicht in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen wird, wird arbeitslos oder landet in prekären Jobs.

40 Prozent der unter 25-Jährigen steigen inzwischen über Praktika, Leiharbeit oder Teilzeitjobs in das Berufsleben ein. 28 Prozent der unter 35-Jährigen hat bisher nur in befristeten Jobs gearbeitet. Das Armutsrisiko bei den 19 bis 25-Jährigen ist zwischen 1998 und 2008 doppelt so schnell gestiegen wie in den anderen Altersgruppen. Junge Menschen in prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen können nicht planen, auch keine Familie.

Marquardt: "Das ist nicht im gesellschaftlichen Interesse, für das auch und gerade die Arbeitgeber Verantwortung haben. Deshalb ist unser Aktionstag ein wichtiges, ein lautes und ein starkes Signal."

Der Aktionstag ist der vorläufige Höhepunkt der bundesweiten Jugendkampagne "Operation Übernahme". Jugendliche aus ganz Deutschland gehen in Köln an diesem Tag für bessere Zukunftsperspektiven und die unbefristete Übernahme nach der Berufsausbildung auf die Straße.

Um 12 Uhr stimmen sich die Teilnehmer mit phantasievollen Aktionen und drei Auftaktkundgebungen auf dem Heumarkt, dem Hans-Böckler-Platz und am Weidenbach zunächst auf den Aktionstag ein. Danach ziehen sie in einem Sternmarsch durch die Stadt und erreichen gegen 13:30 Uhr den Neumarkt. Dort sprechen auf der Hauptkundgebung Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, und Eric Leiderer, Bundesjugendsekretär.

Der anschließende Demozug durch die Stadt endet an der LANXESS arena. In der Arena wird mit namhaften Bands das "Laut und stark"-Festival gefeiert - für die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung und bessere Zukunftschancen der jungen Generation.

Weitere Infos zum Aktionstag und zum Festival sind auf der Kampagnen-Homepage zu finden: http://www.operationuebernahme.de/

Letzte Änderung: 03.10.2011