ULO Fahrzeugleuchten in Geislingen

07.02.2005 600 Stellen sind bei ULO Fahrzeugleuchten in Geislingen bedroht. Das Werk soll geschlossen werden.

Am 4. Februar 2005 sollte auf der Konzernbetriebsratssitzung der Schefenacker AG eigentlich über ein Standortsicherungskonzept verhandelt werden. Aber statt zu verhandeln teilte der Vorstand von Schefenacker lediglich mit, daß sie die Presse davon informiert hätten, ULO in Geislingen dicht zu machen.

Der Konzern wolle seine "Strukturen straffen". Mit der Schließung eines der profitabelsten Werken des Konzerns erhofft sich der Vorstand, wieder bessere Ergebnisse zu bekommen. Noch am 2. Februar 2005 wurde in einem Artikel der Geislinger Zeitung davon berichtet, daß Schefenacker 2,5 Millionen Euro in Geislingen investiert habe um die Zukunft des Werkes zu sichern. Gerade mal 2 Tage hatte die Zukunftssicherung gehalten.

Insgesamt sollen rund 600 festangestellte Beschäftigte entlassen werden. Insgesamt dürften also noch weit mehr Beschäftigte betroffen sein, da Schefenacker viele Leiharbeiter beschäftigt und viele mit einem befristeten Arbeitsvertrag. Allein bei ULO arbeiten derzeit rund 370 Beschäftigte.

Mittelfristig dürften aber auch die Standorte Schwaikheim und Oberroth von Schließung bedroht sein.

In Geislingen ging der Schließungsbeschluß wie ein Lauffeuer durch den Betrieb. Gegen 14 Uhr am 4. Februar wollten sich nahezu alle Beschäftigte von ULO bei ihrem Betriebsrat informieren. Zu viele für das Betriebsratsbüro. Die Information mußte auf der Straße durchgeführt werden. Der Betriebsratsvorsitzende Walter Rödel informierte über die Planung der Konzernleitung. Er sei sich sicher, daß dies bei ULO und im Konzern nicht ohne den Widerstand der gesamten Belegschaft über die Bühne gehe. Der Betriebsrat werde das IMU-Institut beauftragen, gemeinsam mit dem Betriebsrat Alternativen zur Schließung zu erarbeiten.

Gerhard Wick von der IG Metall Göppingen-Geislingen forderte den Vorstand auf "unvoreingenommene Verhandlungen" über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufzunehmen. ULO in Geislingen müsse eine Chance erhalten weiter zu bestehen, ebenso wie die anderen Standorte.

Letzte Änderung: 27.02.2008