Vertrauensleutekonferenz 2004

03.12.2004 Der Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, Jörg Hofmann, skizziert Aufgaben und Perspektiven für die Vertrauensleutearbeit der nächsten Jahre.

Jörg Hofmann 29.09.2004
"Vertrauensleute - nah dran und kompetent"
Jörg Hofmann, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg
anlässlich der Vertrauensleutekonferenz am 29.09.2004

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Vertrauensleute sind ein großes Pfund für die IG Metall: Keine Massenorganisation hat ein so weit gespanntes und dichtes Netz von Menschen, die sich in ihr engagieren.
In der letzte Wahlperiode haben sich über 13.000 Vertrauensleute, dazu noch fast 12.000 IG Metall Betriebsräte, das sind fast 25.000 Menschen, ehrenamtlich für die ü-ber 320.000 Mitglieder in den von der IG Metall in Baden-Württemberg betreuten Be-trieben eingesetzt.
Leider kann ich noch keine aktuellen Ergebnisse der diesjährigen Wahlen vorstellen, da in 5 Verwaltungsstellen noch gewählt wird, andere haben ihre Wahlergebnisse noch nicht in das Wahlenprogramm eingegeben, aber es zeichnet sich ab, dass wir ein Er-gebnis in ähnlicher Größenordnung erzielen werden.

Vertrauensleute - nah dran und kompetent, so lautet das Motto der Vertrauensleu-tewahlen 04.
Damit ist zunächst ein Anspruch beschrieben. Doch können wir ihn auch einlösen?
Ist das gewerkschaftsoffizielle Bild der Arbeit der Vertrauensleute nicht oft Zerrbild der Realitäten der Arbeit unserer betrieblicher Vertrauenskörper?

Eines ist sicher: Wollen wir die Zukunftsaufgaben einer wirksamen Interessensvertre-tung unserer Mitglieder anpacken, dann brauchen wir Vertrauensleute die nah und kompetent in den Betrieben agieren. Dann brauchen wir Aktivisten, Kämpfer, engagierte Menschen und keinen Richtlinienvollzug. Und wir müssen Ihnen Foren und Gestal-tungsräume geben, im Betrieb und in der IG Metall. Sie sind eben nicht nur Sprachrohr der IG Metall, sondern auch Entscheidungsträger, Mitentscheider über das gemeinsam-te Handeln im Betrieb und mitverantwortlich für die Einheit der IG Metall im Betrieb.
Die Rahmenbedingungen unseres Handelns haben sich verändert. Um dies an nur we-nigen Beispielen zu benennen:

Die Struktur der Beschäftigten hat sich dramatisch verändert. Der Anteil gut qualifizier-ter Beschäftigter ist heute auf über 75% der Belegschaften gewachsen. Fast jeder vierte Beschäftigte der M+E-Industrie hat heute in Baden-Württemberg ein Hochschuldiplom. Nur noch jeder 15-te Beschäftigte führt einfache Tätigkeiten der unteren Lohngruppen aus. Aber auch die Arbeitsverhältnisse sind nicht mehr alleine durch das dauerhafte Vollzeitarbeitsverhältnis geprägt. Prekäre Beschäftigung, Befristung und Leiharbeit nehmen zu und werden auch zum Handlungsfeld gewerkschaftlicher Interessenvertre-tung.

Die Internationalisierung der Unternehmen nahm massiv zu. Der Wert von Direktinvesti-tionen baden-württembergischer Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im Aus-land verzehnfachte sich. Der Anteil des Auslandsumsatzes stieg von einem Drittel auf über die Hälfte des Gesamtumsatzes. Gleichzeitig veränderte sich die Finanzierung dieses enormen Unternehmenswachstums gerade auch baden-württembergischer Un-ternehmen. Der Kapitalmarkt gewinnt immer mehr an Einfluss und das Denken der Ge-schäftsführer ist immer weniger durch das Streben nach nachhaltigem Unternehmens-wachstum, als durch kurzfristige Renditen, nicht mehr durch Verantwortung für die Ar-beitsplätze und Beschäftigten hier, sondern durch die Verantwortung allein gegenüber den Renditeerwartungen der Kapitalmärkte geprägt.

Und ein Drittes: Trug die staatliche Umverteilungspolitik bis in die 80"iger Jahre zu einer deutlichen Entlastung der Arbeitnehmerhaushalte bei, so gilt heute, dass seit der deut-schen Einigung die Arbeitseinkommen deutlich mehr zur Finanzierung staatlicher Aus-gaben beitragen, als dass ihnen durch Transferleistungen zurückfließt. Zusammen mit der anhaltenden Wachstumsschwäche und dem Wandel der Altersstruktur führt dies zu massiven Umbrüchen in der Finanzierung der Sozialsysteme. Die neue Verteilung der Lasten und Risiken zwingt uns, die Frage der Gerechtigkeit in dieser Gesellschaft neu zu debattieren. Eine Debatte, die weitgehend durch den mainstream des Neoliberalis-mus geprägt ist und unsere eigene offensive Positionsbestimmung verlangt.

Veränderungen der Beschäftigungsstruktur, Globalisierung und ein Paradigmenwechsel staatlicher Umverteilungspolitik in Folge der deutschen Einigung und Wachstums-schwäche - damit sind aus meiner Sicht drei wesentliche Veränderungen der Rahmen-bedingungen gewerkschaftlichen Handelns beschrieben.

Was konstant ist und bleibt ist eine anhaltende Massenarbeitslosigkeit. Sie beträgt ak-tuell 6,5% in Baden-Württemberg. Nun wissen wir aber seit vorgestern von Herrn Kan-negiesser, dass wir uns da täuschen. Es würden 150.000 Arbeitsplätze leer stehen. Ich biete Herrn Kannegießer an, benennen sie uns diese Arbeitsplätze. Wir können ihm ja von dieser Konferenz ein Fax schicken. Und wir werden ihm versprechen, dass er mor-gen genügend Bewerber hat. Vorausgesetzt er akzeptiert, dass auch Menschen über 45 noch vermittlungsfähig sind, dass auch Menschen, deren Qualifikation angepasst werden muss, eine Chance auf Einstellung haben.
Tatsache ist und bleibt, Arbeitslosigkeit bleibt eine Bedrohung für die Menschen in un-seren Betrieben. Und dies umso mehr, je geringer ihr Ausbildungsstand und je älter sie sind. 24.000 arbeitslosen Montiererinnen und Montierern in Baden-Württemberg stan-den im August 1.300 offene Stellen entgegen.

Lasst mich fünf zentrale Aufgaben unseres Handelns skizzieren, wie ich sie sehe und wo ich den Schwerpunkt unserer Aktivitäten in den nächsten Monaten und Jahren er-kenne. Zu diesen Themen werden heute Mittag auch Foren angeboten, um inhaltlich vertieft diskutieren zu können.
Da ist und bleibt die vornehmste Aufgabe die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit, die Sicherung und Weiterentwicklung des Industrie- und Dienstleistungsstandorts Ba-den-Württemberg. Wir waren da nicht ohne Erfolg. Baden-Württemberg ist die einzige Region, die einen Zuwachs von Arbeitsplätzen in der M+E-Industrie seit 1995 erlebte und dies nicht trotz, sondern durch eine IG Metall, die selbstbewusst für ihre Mitglieder Leistungen erkämpft, aber auch den Weg für notwendige Reformen in den Arbeitsbe-ziehungen öffnet. Dafür steht der Qualifizierungs-TV, dafür steht der ERA, dafür stehen unsere Tarifreformen im Bereich der Arbeitszeitgestaltung.
Wir haben keine baden-württembergische Krankheit in unseren Arbeitsbeziehungen, wir haben ein Problem in den Chefetagen und das heißt, kurzfristige Renditeziele stehen vor langfristiger Unternehmensentwicklung. Dies macht uns Sorgen, weil damit an den Grundpfeilern der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Baden-Württemberg gesägt wird.
Wir müssen die politische Standortdiskussion offensiv führen: Die Stärken Baden-Württembergs, die hohe Innovationskraft und die hohe Qualifikation der Beschäftigten, die (noch) gute Infrastruktur in Forschung, Verkehr, Schulen, Hochschulen und Ener-gieversorgung, werden durch Stagnation im staatlichen Handeln und mangelnder Inves-titionstätigkeit, aber insbesondere durch den wachsenden Einfluss kurzfristigen Rendi-tedenkens, gefährdet.
Markenzeichen der baden-württembergischen Industrie, wie Innovationsfähigkeit und Qualität der Produkte, sind in Frage gestellt. Die liegen gebliebene E-Klasse am Stra-ßenrand, Toll-Collect, dies ist die Spitze des Eisbergs von massiven Qualitätsproble-men und nicht beherrschten Prozessen. Eine Folge einer nur auf kurzfristige Renditen zielenden Unternehmenspolitik, die allein in Kostenkategorien und nicht mehr in der Entwicklung langfristiger Unternehmensstrategien denkt.

Wir brauchen eine offensive Auseinandersetzung um den einzelnen Standort und Be-trieb: Wir müssen gegen die oft leichtfertigen Prämissen von Geschäftsführern zur Standortverlagerung und Optimierung der Potenziale am alten Standort entgegentreten.
Bei aller gerechtfertigter Auseinandersetzung um jeden Standort gilt trotzdem, nicht je-der Arbeitsplatz kann und soll hier entstehen, die Welt kann nicht nur von Deutschland aus mit Waren beglückt werden. Ein exportabhängiges Land wie Baden-Württemberg ist auf zahlungskräftige Kunden im Ausland angewiesen, oder anders ausgedrückt mit Blick auf Osteuropa, reiche Nachbarn sind gute Kunden, arme Nachbarn eine hässliche Konkurrenz. Aber wir müssen den damit verbunden Strukturwandel in der Beschäfti-gung sozial mitgestalten.
Wenn wir der Auffassung sind, dass einfache Produktionsarbeit weiter abnehmen wird, dann ist es ein Skandal, wenn Jahr für Jahr weiter Jugendliche ohne Ausbildung auf den Arbeitsmarkt geworfen werden.
Tatsache ist, dass die Ausbildungslücke auch dieses Jahr wieder größer wird. Wieder werden Tausende Jugendliche in die Warteschleifen sogenannter berufvorbereitender Jahre gesteckt, statt eine vernünftige Berufsausbildung beginnen zu können.
Die Große Tarifkommission hat daher beschlossen, wenn wir am 13. Oktober feststel-len, dass nicht genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, dann wird dies zur Tarifforderung.
Lasst mich etwas kürzer auf die weiteren vor uns stehenden Aufgaben eingehen. Da ist das Thema Arbeitszeit.
Wir erleben den Versuch eines roll-back der Arbeitgeber in der Arbeitszeitfrage: Sie ha-ben sich in den Häuserkampf begeben.
Neben einzelbetrieblichen oder tariflichen Vorstößen haben sie eine politische Kam-pagne gestartet nach dem Motto, wenn wir länger arbeiten, können wir mehr anbieten, können wir mehr umsetzen, steigt das Arbeitsvolumen, schaffen wir mehr Beschäfti-gung.
Dieser falschen Argumentation müssen wir offensiv begegnen und deutlich machen, dass die Verlängerung der Arbeitszeit zum Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen führt und eine weitere Abwärtsspirale in Gang setzt. Dies ist unsere Aufgabe in der vor uns stehenden Aktionswoche vom 4. - 10. Oktober. Aber auch darüber hinaus gilt, wer Arbeitszeit nur als Kostenfaktor sieht, wer die Verlängerung der Arbeitszeit als eine we-niger bedrohliche Alternative als Entgeltverluste sieht, der entkoppelt diese Frage von ihren arbeitsmarktpolitischen Konsequenzen. Solidarität verlangt Bewusststein, den Kampf um die Köpfe, gerade in der Arbeitszeitpolitik aufzunehmen, das gelingt nur, wenn IG Metall und Vertrauensleute in dieser Frage die offene Diskussion mit den Be-schäftigten suchen.
Hierzu wird heute Nachmittag ein Forum stattfinden.

Eine weitere vor uns stehende Aufgabe ist die Umsetzung des ERA.
Die Arbeitgeber bereiten die Umsetzung generalstabsmäßig vor, sie wollen ERA zur Kostensenkung nutzen. Wir haben ERA gemeinsam als Projekt gestartet, mit dem Ziel einer einheitlichen Vergütung und der Besserstellung gewerblicher Facharbeit.
Nun wollen die Arbeitgeber uns die Wurst vom Brot klauen: Statt Besserstellung von Facharbeit träumen sie von massiven Kostensenkungen und schuld daran soll der Ta-rifvertrag sein. Weil sie zu feig sind den Menschen zu sagen, was sie wollen, ihre Ein-kommen zu kürzen, soll nun der Tarifvertrag dafür herhalten. Wir müssen diese Strate-gie offensiv durchkreuzen. Wir müssen sie jetzt und heute stellen, auf Betriebsver-sammlungen, mit betrieblicher Öffentlichkeitsarbeit.
Eine vernünftige ERA-Umsetzung wird ohne Vertrauensleute nicht möglich sein, gerade in größeren Betrieben.
Vertrauensleute sind die Experten/Sachverständigen für die jeweiligen Bedingungen an den Arbeitsplätzen. Sie haben Zuarbeitfunktion für die paritätische Kommission und sie haben Wissen über Erfordernisse und Belastungen. Eine sachgerechte Arbeitsbewer-tung ist ohne dieses Wissen nicht möglich.
Vertrauensleute müssen die wichtigsten Vertragsinhalte des ERA kennen, weitergeben und diskutieren können.
Sie dienen als Ansprechpartner und Berater bei Beschwerden und Reklamationen der Kolleginnen und Kollegen.
Auch hier nachmittags mehr.

Eine weitere Aufgabe ist die sozialpolitische Reformdebatte, in die wir uns aktiv einmi-schen müssen. Dafür haben wir die Initiative Arbeitnehmerbegehren gestartet. Wir sa-gen nicht nur nein, sondern zeigen Alternativen auf für eine gerechte Steuerreform, für eine Reform des Gesundheitswesens und der Altersversorgung, für einen Wechsel in der Arbeitsmarktpolitik.
Wir tun gut dran uns laut zu melden. Die Arbeitgeber versuchen sich Schritt für Schritt aus der Verantwortung unseres Sozialstaats zu stehlen. Zuletzt Herr Rogowski in dem er feststellt: „Die primäre Aufgabe der Unternehmen sei nicht die Sozialfürsorge. Daher sollten die Beschäftigten alleine die Lasten der sozialen Sicherung tragen.“
Hier sind Gegenpositionen auch in den Köpfen der Menschen zu verankern. Wir dürfen sie nicht den Rattenfängern von Rechts überlassen, sondern müssen Alternativen der Reform des Sozialstaats aufzeigen und Gewerkschaften als Motor einer solchen Re-form sichtbar machen, dafür dient das Arbeitnehmerbegehren.
Ich würde euch daher auch bitten, die Diskussion um die Inhalte und die Unterstützung des Arbeitnehmerbegehrens in den Betrieben weiter voranzutreiben Wir wollen die Un-terschriften im November öffentlichkeitswirksam übergeben. Die Auseinandersetzung um die im Arbeitnehmerbegehren genannten Alternativen werden uns aber weiter be-gleiten.
All diese Projekte und Aufgaben brauchen Durchsetzungskraft. Dies ist - für uns alle eine Selbstverständlichkeit - aber nur durch eine mitgliederstarke Organisation zu errei-chen. Aber ist es für uns auch eine Selbstverständlichkeit dies in der täglichen Arbeit zu beachten? Die Organisationskraft der IG Metall in den Betrieben zu erhalten ist die poli-tischste aller Fragen. Denn sie entscheidet über Einfluss und Macht. Deshalb ist Mit-gliederpflege und -gewinnung zentrale Aufgabe für jeden Vertrauensmann/-frau. Dies ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung, um auch künftig Interessen wirkungsvoll durchsetzen zu können.
Die Mitgliedersituation ist Erfolgsmaßstab und Kriterium, ob wir erfolgreiche Arbeit leis-ten und dies auch so von den Menschen gesehen wird.
Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Veränderung der Beschäftigtenstruktur, die sich auch in der Mitgliederstruktur niederschlagen muss. Wir brauchen hier strategische Ansätze, wie wir die IG Metall in die Mitte der heute Beschäftigten rücken. Unsere wei-ßen Flecken beginnen dabei nicht erst beim Ingenieur, wir haben deutliche Reserven auch bei Fachabeitern und einfachen Angestelltentätigkeiten.
Überhaupt können wir den Angestelltenbereich nicht als homogenen Block behandeln, es existieren höchst differenzierte Interessen.
Die Frage ist, was hat die Arbeitssituation einer teilzeitbeschäftigten kaufmännischen Angestellten im Schreibbüro mit der eines hoch qualifizierten Entwicklungsingenieurs zu tun (Verdienstspanne, Arbeitszeiten, Aufstiegsorientierung)?
Notwendig ist die Entwicklung zielgruppenspezifischer Beratungs- und Serviceangebote (z.B. Arbeitsvertragsberatung, Gehaltsspiegel, Vermittlung von Kinderbetreuung, Vorbe-reitung auf Beurteilungsgespräche).
Wir haben mit den Verwaltungsstellen vereinbart, betriebsbezogen Strategien und Ziele der Mitgliederentwicklung zusammen mit den Vertrauenskörpern zu entwickeln. Ich for-dere euch auf, das auch dort, wo es noch nicht oder nicht ausreichend diskutiert wurde, einzufordern. Wir brauchen einen „turn around“ in der Mitgliederentwicklung. Ansonsten leidet die IG Metall auch in Baden-Württemberg an Organisationskraft, finanzieller Stär-ke und räumlicher Präsenz.

Wir haben erste Erfolge dieses Jahr bei den Neuaufnahmen. Jetzt gilt es aktiv die Aus-zubildenden zu werben. Schwierig ist die Situation immer noch bei den anhaltend ho-hen Austritten und Streichungen. Wir müssen die Frage von Mitgliederwerbung
und -betreuung zum Gegenstand jeder Vertrauensleutesitzung, nicht nur als Pflicht-punkt, sondern als Arbeitsschwerpunkt, machen.
Der Veränderungsdruck wirkt auch auf Aufgaben und Arbeitsformen gewerkschaftlicher Vertrauensleutearbeit.
Unsere Leitlinien sind dabei: kompetenter, beteiligungsorientierter, öffentlicher.
Wir brauchen noch bessere, schnellere Qualifikation und Kompetenzvermittlung der Vertrauensleute für ihre Alltagsarbeit.
Ziel muss sein, ein persönlicher Qualifizierungsplan für jeden Vertrauensmann/-frau.
Wir brauchen eine Anpassung der Struktur der Vertrauensleute an die Beschäftigtenstruktur.
Dazu gehört die Schaffung eines attraktiven Profils von Vertrauensleuten als Berater rund um die Themen Arbeit und Soziales.
Neben der Tarifpolitik und politischer Interessenarbeit ist die individuelle Beratung be-stimmende Zukunftsaufgabe von Betriebsräten und Vertrauensleuten.
Sie entscheidet über Erfolg oder Misserfolg in der Gunst der Beschäftigten.
Wenn wir in dieser Richtung als Partner wahrgenommen werden, dann ist mir auch um unsere Zukunft nicht bange.
Aber: Tue Gutes und rede darüber, ein alter Satz, der auf die Vertrauensleutearbeit meist nicht zutrifft. Sie wirkt oft im Verborgenen.
Unser Ziel muss sein, die Profilierung der Vertrauensleute als ehrenamtliche Berater, als Menschen, die sich für Menschen einsetzen, Die IG Metall braucht ein menschliches und persönliches Gesicht.
Deshalb planen wir auch eine Öffentlichkeitskampagne zur Vertrauensleutearbeit in den Betrieben im nächsten Jahr. Sie soll die Vertrauensleute im Betrieb, euer Portrait, eure Aktivitäten, eure Angebote stärker nach außen sichtbar machen.
Ihr seht, es wird euch nicht langweilig werden.
Du bist nicht verantwortlich für die Welt wie sie ist, aber dafür, wenn sie so bleibt wie sie ist, heißt es in einem Song. Nehmen wir diese Verantwortung auf.

Letzte Änderung: 31.10.2007