Arbeitnehmer müssen Wahlmöglichkeiten bei zusätzlicher privater Altersvorsorge haben

03.08.2001 IG Metall-Chef Huber: "Haltung der Arbeitgeber nicht nachvollziehbar"

Die heutigen Verhandlungen über eine Umwandlung von tariflichen Entgelt zu einer kapitalgedeckten privaten Altersvorsorge sind nach Ansicht von IG Metall-Bezirksleiter Berthold Huber durch das Arbeitgeberverhalten wenig ergebnisorientiert verlaufen.

Die Positionen des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall bezeichnete Berthold Huber als widersprüchlich. Wer auf der einen Seite eine zusätzliche private Altersversorgung der Beschäftigten unterstützen will - wie dies Südwestmetall behauptet - müsse dieses Modell auch attraktiv machen.

Die Weigerung der Arbeitgeber, den von den Arbeitnehmereinkommen umgewandelten Betrag um den eingesparten Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung zumindest teilweise aufzustocken, bezeichnete Huber als nicht nachvollziehbar.

Es ginge schließlich um Einkommensbestandteile, die die Arbeitnehmer einbringen und um Sozialversicherungsbeiträge, die die Arbeitgeber sparen würden. Wer wolle, dass sich möglichst viele Arbeitnehmer an dieser zusätzlichen privaten Altersvorsorge beteiligen, dürfte daraus nicht noch zusätzliche Einsparungen für die Arbeitgeber erreichen wollen.

Im Übrigen, so Huber, müssten die Arbeitnehmer entsprechende Wahlmöglichkeiten haben. Es könne nicht sein, dass der jeweilige Arbeitgeber vorschreibt, wie und wo der Beschäftigte sein eigenes Geld anzulegen hätte.

Die IG Metall geht davon aus, dass bis zum nächsten Verhandlungstermin am 12. September 2001 die Arbeitger ihre Positionen noch einmal überprüfen, denn, so Huber: "Wer ein Interesse am Aufbau einer dritten Säule der Altersversorgung hat, muss auch die Wünsche und Vorstellungen der betroffenen Arbeitnehmer entsprechend berücksichtigen".

Letzte Änderung: 31.10.2007